Vom Schmetterling zur Raupe und wieder zurück!
Erst einmal schön VER-wickeln um sich dann zu ENT-wickeln!
Bei unserer Geburt sind wir völlig frei von Erwartungen und Verhaltensmustern. Wir kommen als unbelastete und wunderbare Wesen auf die Welt. Unser Gehirn ist bei der Geburt gerade nur so weit entwickelt, dass wir über die notwendigsten Überlebensreflexe und -mechanismen verfügen.
((Achtung! Neugeborene können schon eine Menge mehr, aber das genauer zu beschreiben, würde vom Thema wegführen!))
Alles andere müssen wir uns im Laufe der Zeit erst mühsam aneignen. Wir müssen lernen zu laufen, zu sprechen, uns unserem Umfeld anzupassen.
Wir übernehmen unbewusst die Verhaltensweisen und Umgangsformen unserer Eltern und Erziehungsberechtigen und passen uns an. Uns wird vermittelt, nach welchen Regeln wir uns zu verhalten haben, wir lernen, was angebracht ist und was nicht, was die Gesellschaft von uns erwartet. Aus all diesen Erfahrungen baut unser Gehirn ein neuronale Netzwerk von Verhaltensmustern auf, die sich mit der Zeit immer mehr verfestigen, bis regelrechte „Gedanken-Autobahnen” (siehe hierzu auch meinen Beitrag zum Thema Neuroplastizität) in unserem Kopf entstehen. Für uns ist das völlig normal. Wir wissen es auch nicht besser! So fangen wir bereits in sehr jungen Jahren an, uns in Verhaltensmuster zu VER-wickeln, die uns von außen „diktiert” werden.
Gelegentlich kann es vorkommen, dass die verschiedenen Einflüsse, in die wir verwickelt werden, sich gegenseitig widersprechen. Dann fühlen sie sich für uns einfach nicht stimmig an und es widerstrebt uns, etwas tun zu MÜSSEN. Dieser Konflikt in uns bewirkt oftmals, dass wir uns deswegen schlecht fühlen.
Manche ergeben sich ihrem Schicksal, resignieren und fressen die Unstimmigkeit in sich hinein. „Es ist eben so, was soll ich schon dagegen machen?“ Hier nehmen viele psychosomatische Erkrankungen ihren Anfang.
Andere aber wollen sich damit nicht abfinden. Sie fangen an zu rebellieren und begeben sich auf die Suche nach der Ursache ihres inneren Konflikts. Sie beginnen sich zu ENT-wickeln!
Tatsächlich ist die Persönlichkeits-ENT-wicklung das Zauberwort. Sie hilft uns, den Konflikt zu lösen und die Zerrissenheit in uns zu heilen. Wir lernen uns selbst neu kennen, entdecken unsere Stärken und Schwächen und hinterfragen unser bisheriges Leben. Wir reflektieren die widersprüchlichen Verwicklungen, in denen wir ge- oder be-fangen sind und versuchen, bessere Lösungswege zu entwickeln.
Dieses „Ausmisten” und „Aufräumen” unserer alt eingefahrenen Denkweisen und Verhaltensmuster erfordert Mut, Disziplin und Ausdauer. Es ist nicht immer einfach, sich zu ENT-wickeln, oftmals ist es richtig anstrengend mitunter schmerzhaft, eine Windung, eine Verwicklung, einen Knoten nach dem anderen zu lösen. Aber mit jeder weiteren ENT-wicklung kommt immer mehr der schöne Schmetterling zum Vorschein, als der wir ursprünglich auf die Welt kamen. Und dieser wunderschöne Schmetterling hat nur ein Ziel, nämlich noch weiter zu wachsen, sich weiter zu ENT-wickeln und sein volles Potential auszuschöpfen.
Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt und noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung angelangt. Ich lerne täglich neues dazu, und ich bin der festen Überzeugung, dass das bis an mein Lebensende so weitergeht. Denn erst mit dem Tod hören wir auf, geistig zu wachsen und Erfahrungen zu sammeln.
An welchem ENT-wicklungspunkt stehst du derzeit in deinem Leben?
Gerne unterstütze ich auch dich bei deiner Ent-wicklung, wenn du deine Konflikte nicht länger in dich hineinfressen willst 🙂
Wenn dir meine Blogbeiträge gefallen, erzähle gern anderen davon oder besuche auch mal meine Coaching-Webseite www.sabine-reischl.com. Ich freue mich auf dich!